Bei Wildhunden sind Zahnprobleme eher die Ausnahme. Der Haushund hat durch seinen Anschluss an den Menschen und die zivilisierte Lebens- und Ernährungsweise auch viele Zahnprobleme angenommen.
Während ein natürlich lebender Hund höchstens einmal täglich frisst, dafür aber weite Wegstrecken laufen muss, haben Haushunde in der Regel Bewegungsmangel und leichtverdauliches Futter im Überfluss. Dazu kommen negative Einflüsse der Rassezucht, bei denen die anatomischen Verhältnisse weit vom Naturzustand entfernt sind.
Die Selbstreinigungskräfte des Hundegebisses ergeben sich aus dem Zusammenspiel von guten Zahnabständen, reichlichem Speichelfluss, Zungenspiel und ausgiebiger, mechanischer Beanspruchung durch Kauen an festen Gegenständen.
Ein Wildhund, der tagelang einem Beutetier nachjagen muss, um es dann zu reißen und mit Haut- und Haaren zu verspeisen, lebt im Hinblick auf seine Zähne gesund.
Zahnprobleme
Zahnprobleme werden vom Tierhalter meist erst bemerkt, wenn der Hund aus dem Fang stinkt oder schon ernsthaft erkrankt ist.
Regelmäßige Gebisskontrollen helfen, ein gesundes Gebiss zu erhalten. Aufwendige und kostspielige Eingriffe bleiben Ihrem Hund und auch Ihnen erspart.
Katzenhalter sollten auf den Zustand der Zähne und Zahnfleisches Ihrer Tiere im Auge behalten und regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt einplanen.
Denn: Bei fast einem Drittel aller Hauskatzen findet sich bei genauer Untersuchung eine unangenehme Zahnerkrankung: Neben massiven Entzündungen des Zahnfleisches, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit chronischen Virusinfektionen stehen und auf eine Überlastung des Immunsystems hindeuten, kommt es unter Plaque und Zahnstein in den Zahnfleischtaschen zur Ausprägung so genannter „neck lesions“ („Zahnhals-Läsionen“) oder „feline osteoclastic resorptive ledions, auch „F.O.R.L genannt.
Diese Zahnhalsläsionen sind kariesähnliche Zerstörungen, deren eigentliche Ursache noch ungeklärt ist. Bleibt der Prozess unbehandelt, kommt es innerhalb weniger Monate zur völligen Zerstörung des Zahnes, und das gleich an mehreren Stellen des Gebisses.
Bereits nach kurzer Zeit wird der Zahnnerv erreicht, was die Erkrankung für das Tier besonders schmerzhaft macht. Meistens verweigert die Katze dann Ihre Nahrung, besonders Hartfutter, magert ab und wird zuweilen kopfscheu.
Beobachten Sie Ihr Tier genau, ob es sich anders als sonst verhält. Je früher eine Zahnerkrankung behandelt wird, desto geringer ist der Behandlungsaufwand.
Deshalb unser Tipp: Lassen Sie das Gebiss Ihres Tieres möglichst zwei Mal im Jahr kontrollieren.
„Mein Kaninchen isst nicht mehr richtig und hat Schwierigkeiten beim Kauen.“ Oftmals kommen Tierfreunde mit diesem Problem in die Tierarztpraxis. Die häufigste Ursache sind Zahnprobleme bzw. Zahnfehlstellungen, die aber meist viel zu spät erkannt werden.
Zahnfehlstellungen: Fütterung kaum noch möglich
Durch Fehlstellungen der Backenzähne kommt es nicht mehr zum gleichmäßigen Abrieb der Ober- und Unterkieferzähne. Es entstehen Zahnspitzen und -kanten (Treppenbildung). Da die Zähne stets wachsen, werden die Kanten immer größer. Verletzungen der Backenschleimhaut oder der Zunge sind die Folge. Zudem kann das Kaninchen die Zunge kaum bewegen – kein Wunder, dass dann die Futteraufnahme unmöglich wird. Ohne Behandlung würde das Kaninchen verhungern. Auch zu lang gewachsene Schneidezähne („Elefantenzähne“) behindern den Nager.
Auch bei Kaninchen können sich Zähne lockern. Bakterien dringen ein, Abszesse entstehen. Fallen Zähne aus, hinterlassen sie tiefe Knochenhöhlen, die nur selten richtig verheilen.
Die tierärztliche Kontrolle der Zähne und die Korrektur von Zahnfehlstellungen gehören daher zu einer unerlässlichen Gesundheitsvorsorge.
Empfehlenswert ist es ebenso, das Tier ein Mal im Monat zu wiegen (Küchenwaage), um Veränderungen rasch zu bemerken.
Gemüse, Heu und Grünfutter für den richtigen Zahnabrieb
Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung von Zahnfehlstellungen eine Rolle. Aber überwiegend liegt der Grund in einer falschen Ernährung.
Entscheidend ist die Reibung der Zähne aufeinander beim Kauvorgang. Das bedeutet für die Fütterung: vorwiegend Heu, Gemüse und Grünfutter. So werden die Zähne optimal abgenutzt – anders als bei der Fütterung mit energiereichem Fertigfutter.
Eine Besonderheit der Meerschweinchen wie auch Kaninchen ist das lebenslängliche andauernde Wachstum der Zähne. Durch das Kauen harter Gräser wird hier entgegengewirkt und die Zähne bleiben immer scharf und werden nicht zu lang. Unsere Meerschweinchen sind von Natur aus Grasfresser und müssen, um gesund zu bleiben, sehr rohfaserreich und verhältnismäßig nährstoffarm ernährt werden. Das heißt: außer gutem Heu und im Sommer „Weidegang“ auf der Wiese sowie frischem Wasser, gehört jeden Tag frisches Grünfutter zur artgerechten Ernährung des Meerschweinchens.
Für Meerschweinchen ist es normal, den ganzen Tag zu fressen. So nutzen sie ihre Backenzähne gut ab und halten Ihren Darm in Bewegung. Neben frischem Grünfutter sollte auch immer Heu zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich den Nagern frische oder getrocknete Zweige verschiedener Obstbäume und Sträucher anzubieten. Auf diese Weise nutzen die Nager zusätzlich ihre Schneidezähne gut ab.
Übrigens: altes, hartes Brot dient nicht dem Zahnabrieb und ist aufgrund der Stärke schwer verdaulich. Also, bitte nicht verfüttern.
Noch ein Hinweis: Meerschweinchen sind keine Körnerfresser und sollten nicht mit dem handelsüblichen Buntfutter gemästet werden. Im Winterhalbjahr benötigen die Nager einen speziellen Vitamin-C-Zusatz ins Trinkwasser.